Ἐπιουˊσιος (Epiousios) – „Täglich“ (Matthäus 6:11)Dieses Wort ἐπι-ουˊσιος (epi-ousios) kommt nur einmal vor. Es ist nicht nur ein Wort, das nur einmal verwendet wurde, sondern es kommt nirgendwo sonst vor, nicht einmal in anderen griechischen Schriften, denn es wurde vom Herrn Jesus selbst geprägt. Daher kann uns nur der Heilige Geist helfen, seine Bedeutung zu verstehen.Es wird übersetzt mit „täglich“: „Gib uns heute unser tägliches Brot“ (Matthäus 6:11).
Bedeutung und Irrtum der RevisionEs wurde unterschiedlich verstanden und übersetzt. Die Revidierte Übersetzung (RV) behandelt es im Randtext als Ellipse und ergänzt das Wort „Tag“: „Griechisch, unser Brot für den kommenden Tag.“Dies kann jedoch nicht korrekt sein, da es in direktem Widerspruch zu Vers 34 steht, wo uns ausdrücklich gesagt wird, wir sollen „nicht für morgen sorgen“!Außerdem ist „Gib uns heute unser Brot für den kommenden Tag“ eine Leugnung der großen Tatsache, dass unser Bedarf Tag für Tag gedeckt wird. Die Wahrheit ist, dass uns kein Vorrat an Gnade für die zukünftige Verwendung geliefert wird; das, was wir an einem bestimmten Tag brauchen, wird von Gott weder vorher noch nachher geliefert, sondern genau an diesem Tag, ja, genau im Moment unserer Not.Die RV hat insofern Recht, als sie sagt, dass das Griechische „kommend“ bedeutet, aber es wäre noch korrekter, „darauf kommend“ zu sagen, wodurch die Kraft der Präposition ἐπιˋ (epi) „auf“ erhalten bleibt.**Ἐπιουˊσιος kann nicht von ἐπιˋ (auf) und εἰμιˊ (sein) abgeleitet werden, da das Partizip dann ἐποῦσα (epousa) gewesen wäre. Es muss von ἐπιˋ und εἶμι (eimi, gehen oder kommen) stammen, da dessen Partizip, wie hier, ἐπιοῦσα (epiousa), darauf gehend oder darauf kommend, ist.
Das wahre Epiousios-BrotWir müssen erwarten, dass dieses einzigartige Wort des Herrn Jesus eine solche Fülle in sich trägt, dass es kein einziges deutsches Wort ausdrücken kann. Es qualifiziert das Wort „Brot“. Es ist dieses Brot, das ἐπιουˊσιος ist, d.h. „das auf uns Kommende“.Es ist nicht das Brot, das vergeht, sondern das himmlische Brot, das vom Himmel herabkommt (Johannes 6:32, 33), nämlich Jesus, das lebendige Wort Gottes. Denn „der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch.“Mit anderen Worten: Das Brot, um das wir unseren Vater in diesem Gebet bitten, ist nicht das Brot, das aus der Erde aufsteigt; sondern es ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, nämlich Christus, das lebendige Wort, und die Schriften, das geschriebene Wort. Durch diese allein leben wir wirklich.