C. Gliederung des Buches der Offenbarung

C. Gliederung des Buches der Offenbarung
DER UMFANG DER APOKALYPSEERGEBEN AUS IHRER STRUKTURNachdem wir den Umfang der Apokalypse betrachtet haben, wie er durch den Platz des Buches im Kanon der Heiligen Schrift nahegelegt wird, schlagen wir nun vor, seinen Umfang aus seiner Struktur zu ermitteln. Dies kann nur geschehen, indem man das Buch als Ganzes betrachtet. Die meisten Auslegungen des Buches folgten einem Plan, der nach der eigenen Vorstellung des Auslegers erstellt wurde. Diese sind größtenteils klug und scharfsinnig; aber letztendlich stellen sie nur die Meinung jedes einzelnen Autors dar; und sie werden angenommen oder abgelehnt entsprechend der Meinung jedes einzelnen Lesers. Die Tatsache, dass kaum zwei dieser Analysen aus der riesigen Anzahl übereinstimmen, zeigt, auf welch armseligem Fundament diese menschlichen Meinungen ruhen; und auch, dass Raum für einen ernsthaften Versuch besteht, zu forschen und zu sehen, ob es nicht doch einen göttlichen Plan in der Struktur des Buches gibt; oder ob Gott uns so auf dem Meer zurückgelassen hat, ohne Karte, Kompass oder Steuer.Unsere Antwort ist, dass Gott uns nicht so zur Interpretation des Buches überlassen hat; sondern Er hat uns das Buch als Seine eigene Interpretation dessen gegeben, was „Der Tag des Herrn“ sein wird. Es gibt einen göttlichen Plan in der Struktur des Buches; und wenn wir diesem folgen und nach seinen Richtlinien vorgehen, indem wir glauben, was Gott sagt, wird alles klar, einfach und leicht sein. Wenn wir aber, sobald Gott das Eine sagt, sofort annehmen und behaupten, Er meine etwas anderes, werden wir offensichtlich so viele verschiedene Interpretationen haben, wie wir Interpreten haben! Und wer soll uns in einem solchen Chaos widerstreitender Meinungen leiten?Wäre es unser Ziel, diese Meinungen aufzuzählen und bei der Wahl zwischen ihnen zu helfen, wäre unsere Aufgabe größer, als wir übernehmen oder ausführen könnten. Da es aber unser Ziel ist, das Buch als Gottes eigene Beschreibung und Erklärung der Ereignisse zu behandeln, die stattfinden werden, wenn der Herr Jesus vom Himmel offenbart wird, wird unsere Aufgabe eine glückliche sein; denn es wird darum gehen, zu versuchen zu verstehen, was Gott sagt und nicht, was der Mensch denkt.Wir werden feststellen, dass wir kaum mehr als eine Übersetzung von Gottes eigenen Worten liefern, indem wir sie zuerst nach Seinem eigenen Plan darlegen.Dass dieser Plan korrekt und wahr ist, steht nicht einmal zur Debatte. Er ist so einfach, dass ein Kind ihn verstehen kann.Nach der Einleitung (Kap. 1), die genau mit dem Schluss (Kap. 22:6-21) korrespondiert; und der Anweisung für die Menschen auf der Erde während dieses Tages (Kap. 2, 3), die mit Angelegenheiten bezüglich der Menschen auf der Neuen Erde in Kap. 21:1 – 22:5 korrespondiert, stellen wir fest, dass der gesamte Hauptteil des Buches für uns in sieben Paare verbundener Ereignisse unterteilt ist.Die vielleicht einfachste Form, dies zunächst darzustellen, wird die folgende sein: –

Der Heilige Geist hat nun den zentralen Teil, den wir mit „X“ gekennzeichnet haben und der den größeren Teil des Buches einnimmt, in sieben Teile unterteilt. Jeder dieser sieben Teile besteht aus zwei Szenen: Die erstere findet „im Himmel“ statt und die letztere „auf Erden“.Wenn wir diese genauer untersuchen, werden wir feststellen, dass sie miteinander korrelieren: Das heißt, die Szene „im Himmel“ ist vorbereitend für und erklärend für die Ereignisse, die „auf Erden“ folgen. Dinge werden „im Himmel“ gesehen und Worte werden dort gesprochen, die die Natur und den Zweck dessen zeigen, was sich bald „auf Erden“ ereignen wird.Wenn Gott eine Szene als „im Himmel“ stattfindend beschrieben hat und himmlische Stimmen den Schlüssel zu dem gegeben haben, was in einer anderen Szene folgen soll, die unmittelbar „auf Erden“ stattfindet; und dies sieben aufeinanderfolgende Male geschieht; ist es da nicht seltsam, dass Schriftsteller über die Apokalypse diese außerordentlich einfache Anordnung übersehen; und dazu übergehen, ihre eigene komplizierte Analyse zu entwerfen; und somit die Teilung, die Gott selbst gemacht, gegeben und so klar durch die wiederholten Ausdrücke „im Himmel“ und „auf Erden“ gekennzeichnet hat, gänzlich ignorieren und zerbrechen – gerade zu dem Zweck, uns beim Verständnis Seines Buches zu leiten?Wie können wir irgendeiner Analyse vertrauen, so klug sie auch sein mag, wenn diese Unterteilungen durchbrochen und die himmlischen und irdischen Szenen miteinander vermischt werden? Alles muss Verwirrung stiften. Und jede solche Unterteilung des Buches, oder jede, die sich an den Kapitelgrenzen orientiert, wie sie in der autorisierten Version angegeben sind, wird sich als nutzlos erweisen, um den tatsächlichen Umfang des Buches zu erfassen.Bevor wir fortfahren, ist es möglicherweise sinnvoll, diese göttlichen Unterteilungen ausführlicher darzulegen:

Je intensiver wir uns dies ansehen und je sorgfältiger wir es studieren, desto mehr werden wir von seiner Schönheit und Einfachheit beeindruckt sein. Wie klar, verglichen mit den komplizierten, nach eigener Vorstellung gemachten Einteilungen des Menschen! So klar, dass das einfachste Kind Gottes es begreifen muss. Es bedarf keiner Erklärung; sondern es wird uns selbst alle Dinge erklären, wenn wir Ohren haben zu hören.Es ist bemerkenswert, dass in jeder dieser wundersamen Szenen „im Himmel“ Stimmen mit Äußerungen und Gesängen zu hören sind. Keine himmlische Szene kommt ohne eine himmlische Stimme oder Äußerung aus. Tatsächlich gibt es insgesamt siebzehn davon, verteilt auf diese sieben Szenen „im Himmel“; und diese Verteilung hilft uns, die Ordnung und Anordnung dieser sieben Paare entsprechend zu entdecken.Nr. 4 ist offensichtlich das große zentrale Paar, sowohl aufgrund seiner tatsächlichen Position als auch aufgrund seines Themas. Was die Position betrifft, so nimmt es buchstäblich und tatsächlich den zentralen Teil des Buches ein; und was sein Thema betrifft, werden wir sehen (wenn wir es betrachten werden), dass es ebenso wichtig ist, wie seine Position es aussagt.Dann sind Nr. 1 und Nr. 7 als korrespondierend gekennzeichnet, und zwar durch die Tatsache, dass von den siebzehn himmlischen Stimmen zehn in diesen beiden Paaren enthalten sind; sechs in der ersten Szene „im Himmel“ und vier in der letzten. Die Himmlischkeit von Nr. 1 und Nr. 7 ist auch stärker ausgeprägt als in allen anderen: Denn der ganze Himmel ist entweder damit beschäftigt, diese Äußerungen zu machen oder diese Lieder zu singen*; und nur in diesen beiden Szenen erheben die vier Zoa, oder lebendigen Wesen, ihre Stimmen.* Gesang wird in der Offenbarung nur dreimal erwähnt: Kap. 5:9, 14:3, 15:3.Auch in Nr. 2 und Nr. 6 haben wir ein weiteres Paar – das erstere ist durch die Posaunen und das letztere durch die Schalen gekennzeichnet – die beiden feierlichsten Teile aller Gerichte, die das Buch enthält. Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass gerade in diesen beiden diejenigen, die durch die große Trübsal gehen oder aus ihr herauskommen, besonders erwähnt werden, da sie diese himmlischen Äußerungen machen.Daraus ergibt sich somit, dass diese sieben Paare als Epanodos angeordnet sind: Das heißt, das erste korrespondiert mit dem letzten (dem siebten); das zweite mit dem sechsten; das dritte mit dem fünften; während das vierte in der Mitte hervorsticht und durch seine zentrale Position seine wichtige Lehre betont.Sie lassen sich formal und kurz wie folgt darstellen:

DIE HIMMLISCHEN STIMMENwerden ebenfalls gemäß dem obigen Plan aufgeteilt:

Aus all dem wird deutlich, dass wir es beim Studium dieses Buches mit göttlicher Handwerkskunst zu tun haben.Wir haben nicht eine der vielen apokalyptischen Schriften vor uns, die zu verschiedenen Zeiten von Menschen veröffentlicht wurden und die größtenteils unverständliche Träumereien sind*; sondern wir haben eine, die sich von all diesen unterscheidet und herausragt; die den göttlichen Stempel auf sich trägt; und sie somit als würdig unserer tiefsten Aufmerksamkeit und ehrfurchtsvollsten Studie kennzeichnet.* Wie zum Beispiel:Die Sibyllinischen Orakel (180 v. Chr. – 350 n. Chr.);Die Testamente der Zwölf Patriarchen (130 v. Chr. – 10 n. Chr.);Die Psalmen Salomos (70–40 v. Chr.);Das Buch der Jubiläen (40–10 v. Chr.);Die Himmelfahrt des Jesaja (1–100 n. Chr.);Die Himmelfahrt des Mose (14–30 n. Chr.);Die Apokalypse des Baruch (50–90 n. Chr.);Das Buch Henoch (200–260 n. Chr.).Es mag sinnvoll sein, eine vollständige Liste oder Tabelle dieser Äußerungen anzufügen, um unseren Lesern eine Orientierung für ihr weiteres Studium zu geben:

Wir werden, während wir fortfahren, die Beziehung dieser Himmlischen Stimmen zu den darauf folgenden Geschehnissen auf der Erde festhalten. In der Zwischenzeit können unsere Leser für sich selbst eine vollständigere Liste dieser Äußerungen erstellen und die Besonderheiten jeder einzelnen studieren.Bevor wir dieses Kapitel schließen, fügen wir noch Folgendes aus Canon Bernards Progress of Doctrine in the New Testament* hinzu:* Bampton Lectures für 1864. Macmillan. 5. Auflage. 1900.Er führt den Gedanken und die Wahrheit, die in den sieben Paaren abwechselnder Visionen enthalten sind, die wir als „im Himmel“ und „auf Erden“ stattfindend aufgezeigt haben, auf wunderschöne Weise aus. Er sagt:„Wir haben hier … eine Lehre von der Geschichte der Vollendung: Ich meine, dass wir neben einer prophetischen Aufzeichnung der Fakten der Geschichte (was von viel höherem Wert ist) eine Darlegung der Natur der Geschichte haben. Das Buch ist eine Offenbarung der Verbindung zwischen Dingen, die man sieht, und Dingen, die man nicht sieht, zwischen Dingen auf Erden* und Dingen im Himmel*; eine Offenbarung, die beide zu einem gewaltigen Drama verschmilzt; so dass die Bewegungen menschlichen Handelns und der Verlauf sichtbarer Tatsachen halb verhüllt, halb enthüllt sind, inmitten der Herrlichkeit und des Schreckens der uns umgebenden geistigen Mächte und der ewigen Interessen, die wir als darin verstrickt ansehen. Wir werden zu den Höfen oben getragen, und der Tempel Gottes wird im Himmel geöffnet*, und wir schauen die Ereignisse auf Erden* als von dem ausgehend, was dort geschieht. Dort werden Siegel gebrochen, Posaunen ertönen, und Schalen werden ausgegossen, die die Veränderungen [der Welt] bestimmen… Während wir durch die ziehenden Nebel auf die Dinge herabblicken, die unten geschehen, sind wir die ganze Zeit [in Vision] vor dem Thron Gottes und des Lammes, und unter den vierundzwanzig Ältesten, den vier Lebewesen und der unzählbaren Schar von Engeln; und wir hören Stimmen, die aus dem Thron hervorgehen… und Halleluja-Rufe, die durch das Universum rollen.* Unsere Kursivschrift.Wir sehen ferner, dass es einen Grund für diese Teilhabe der Welt droben an den Ereignissen der Welt drunten gibt; denn es wird deutlicher, dass die Erde das Schlachtfeld der Reiche des Lichts und der Dunkelheit ist. Es gibt eine weitaus kühnere Offenbarung als wir sie zuvor hatten, von der Gegenwart und dem Wirken der Mächte des Bösen. Die Alte Schlange steht auf der einen Seite, wie das Lamm auf der anderen; und dasselbe Licht, das die Bewegungen des Hauptes und Erlösers unserer Rasse zeigt, fällt auch auf die des Feindes und Zerstörers. Im Bewusstsein dieser Verbindung zwischen Gesehenem und Ungesehenem liegt das Geheimnis jener Ehrfurcht und geistigen Erhöhung, die wir als Kinder empfanden, als wir diese Seiten zum ersten Mal aufschlugen; und die Gewissheit, dass es für denjenigen, der sich mühsam bemüht hat, die vermischte Form von Gut und Böse zu prüfen und einen Plan und eine Absicht in der verworrenen Szene um ihn herum zu erkennen, einen ständig wachsenden Wert hat“ (S. 193, 194).„Das Buch ist eine Lehre von der Kraft und dem Kommen unseres Herrn Jesus Christus. ‚Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen.‘* Das ist die erste Stimme und der Schlüsselton des Ganzen. Die Briefe … [in Kap. 2 und 3] … erhalten alle ihren Ton von diesem Gedanken und sind die Stimme eines Herrn, der ‚schnell kommen‘ wird. Die Visionen, die folgen, streben demselben Ziel zu, und die letzten Stimmen des Buches antworten auf die ersten und bezeugen dessen Thema und dessen Zweck. ‚Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen. Komm, Herr Jesus!‘** … Auf diese Hoffnung sind unsere Augen in den früheren apostolischen Schriften ständig gerichtet worden; aber sie wird hier nicht so sehr in Bezug auf unser persönliches Leben, sondern auf das Reich Gottes und auf die Welt selbst im Ganzen dargestellt. Sie erscheint hier als die (\sigma\upsilon\nu\tau\epsilon\acute{\lambda}\epsilon\iota\alpha}oder Vollendung des Zeitalters), auf die alle Dinge zustreben… Unterschiede und Unsicherheiten der Interpretation in Bezug auf die Details… lassen uns immer noch das Gefühl, dass es sich um eine Geschichte der Kraft und des Kommens unseres Herrn Jesus Christus handelt. Diese Gewissheit, die man zu allen Zeiten genießt, wird in Tagen der Not, des Tadels und der Lästerung klarer: und die dunkelsten Zeiten, die die Prophezeiung ankündigt, werden diejenigen sein, in denen ihre größten Nutzen gefunden werden.“**** Offb. 1:7.** 22:20.*** Unsere Kursivschrift.

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