Anhang 36 - „DEIN HEIL“(GEN. 49,18). „Ich warte auf Dein Heil, o Jehova.“Diese Worte werden von jedem frommen Juden morgens und abends dreimal (und auf drei verschiedene Arten) wiederholt.In der Anmerkung zu Gen. 49,18 wird darauf hingewiesen, dass durch die bildliche Metonymie (des Effekts) (siehe Anhang 6) „Heil“ für Den gesetzt wird, Der es bringt. Die Bedeutung wird im Jerusalemer Targum auf wunderschöne Weise so ausgedrückt:„Nicht nach Deinem Heil, das durch Gideon, den Sohn des Joasch, gewirkt wurde, blickt meine Seele, denn es ist zeitlich. Nicht auf Dein Heil, das durch Simson, den Sohn des Manoach, gewirkt wurde, ist mein Verlangen gerichtet, denn es ist vergänglich: Sondern auf das Heil, dessen Vollendung Du versprochen hast, durch Dein ewiges Wort, Deinem Volk, den Nachkommen Israels, zu bringen.Auf Dein Heil, o Jehova, auf das Heil des Messias, des Sohnes Davids, Der eines Tages Israel erlösen und es aus der Zerstreuung zurückbringen wird, auf dieses Heil blickt meine Seele; denn Dein Heil ist ein ewiges Heil.“ Anmerkung:
Jehova: Eine traditionelle Wiedergabe des Gottesnamens YHWH.
Metonymie: Eine rhetorische Figur, bei der ein Wort durch ein anderes ersetzt wird, das in enger Beziehung zu ihm steht. Hier steht die Wirkung („Heil/Erlösung“) für die Ursache („Der Bringer des Heils/Erlösers“).
Targum: Aramäische Paraphrasen und Interpretationen der hebräischen Bibel. Das Jerusalemer Targum ist eine dieser aramäischen Übersetzungen/Deutungen der Tora.
Messias: Der erwartete Befreier und Erlöser des jüdischen Volkes.