Die meisten dieser Punkte stehen im Zusammenhang mit dem besonderen Ziel dieses Evangeliums. Auch die für dieses Evangelium charakteristischen Wörter und Ausdrücke dienen demselben Zweck: wie zum Beispiel „das Himmelreich“, das zweiunddreißigmal vorkommt und kein einziges Mal in einem anderen Evangelium; „Vater im Himmel“, das fünfzehnmal bei Matthäus, nur zweimal bei Markus und kein einziges Mal bei Lukas vorkommt*; „Sohn Davids“, zehnmal bei Matthäus, dreimal bei Markus und dreimal bei Lukas; „das Ende des Zeitalters“ (oder „Ende der Weltzeit“), nur bei Matthäus; „damit erfüllt würde, was gesagt worden war“, neunmal bei Matthäus und sonst nirgendwo; „das, was gesagt wurde“ oder „es wurde gesagt“, vierzehnmal bei Matthäus und sonst nirgendwo. Insgesamt weist Matthäus sechzig Bezüge zum Alten Testament auf, da das Gesetz und die Propheten mit dem Kommen des Messias erfüllt wurden. Das Verb rheo kommt zwanzigmal bei Matthäus vor (vierzehnmal in Bezug auf die Propheten und sechsmal in der Bergpredigt, übersetzt als „sagen“ oder „gesagt“, Mt 5,21.27.31.33.38.43).Die Frage moderner Kritiker nach der Quelle, aus der die Evangelisten ihr Material bezogen haben, stellt sich nicht; denn wie im Fall von Lukas (1,3) wurde es ihnen „von oben“ (griechisch anothen) offenbart; siehe die dortige Anmerkung. Daher besteht die göttliche Absicht bei Lukas darin, den Herrn nicht nur als „vollkommenen Gott“ darzustellen (wie in Lukas 1,32-35 und bei Johannes), sondern auch Seine Geburt und Kindheit im Lukas-Evangelium.